Ist der Spreewald in Gefahr?
27.07.2015 11:27
Neue Studie zur Sufatbelastung der Spree vorgelegt
Am 31.März diesen Jahres legte das Büro IWB Dresden, um den renommierten Geowissenschaftler Dr. W. Uhlmann, eine Studie zum rasanten Anstieg der Sulfatbelastung der Spree vor.
Auftraggeber dieser Studie war der sanierungsbergbau – die LMBV.
In der Studie kommt sehr deutlich zum Vorschein, dass in den letzten Jahren die Sulfatbelastung der Fließgewässer deutlich zugenommen hat. Mit einem Anteil von über 60 % der Belastungen trägt der aktive Bergbau den überwiegenden Anteil an diesem Anstieg.
Deutlich stellt Dr. Uhlmann aber auch die Fakten heraus, dass auf dem Weg von der Talsperre Spremberg bis zur Havelmündung ein nicht unerheblicher Anteil an Sulfat in das Grundwasser versickert. Allein im Oberspreewald sollen diese Werte um 25.000 Tonnen/Jahr betragen!
Zum Vergleich, am Pegel Hartmannsdorf soll die Sulfatfracht rund 210.000 Tonnen/Jahr betragen
Anders ausgedrückt bedeutet das, dass der Sulfatgehalt in der Spree sich langsam aber sicher auf die Werte von 500 mg/l zubewegt. Der Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 240 mg/l.
Selbst im weiter entfernten Beeskow und am Trinkwasserwerk Friedrichshagen bei Berlin, sind die Sulfatwerke langsam im bedenklichen Rahmen. Diese beiden Wasserwerke nutzen Uferfiltrat der Spree zur Trinkwassergewinnung.
Sulfat ließe sich allenfalls mit einer sog. Ionenumkehr aus dem Wasser entfernen. Ein technisch hoch aufwendiges und teuren Verfahren, dass jedoch nicht geeignet ist, in den benötigten Größenordnungen für Abhilfe zu schaffen.
Für eine Entspannung kann nur eine zielgerichtete Verdünnung des belasteten Wasser sorgen. Dazu müsste in Größenordnungen unbelastetes Wasser zugeführt werden.
Das ist derzeit nicht der Fall, da der gesamte Einzugsbereich der Spree bergbaulich beeinflusst ist.
Sulfat ist nicht nur schädlich für den Menschen und für Tiere. Schon ab ca. 250 mg/l werden Beton Bauwerke angegriffen. Es besteht somit dringender Handlungsbedarf.
Bereits vor drei Jahren haben die Vertreter des Bürgerverein „wir-von-hier“ e.V. auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht. Damals wollte man uns nicht zuhören…..
Das gesamte Gutachten ist öffentlich zugänglich, unter www.lmbv.de.